Der letzte Mann
Uus dem Heldenkampf in der Seeſchlacht bei den Falklands.
inſeln am 8. Dezember 1914. Nach dem Gemälde
von Profeſſor Hans Bohrdt.
Sie haben gefochten eins zu vier,
Nun zieht ſie der Tod ind fühle Revier.
Sie haben gefochten vier zu eins,
Die Helden im Strahl des Ewigenſcheins.
Nun brennt das Schiff an Bug und Hed,
Die Mannſchaft ſieht auf Vorderded.
Und wie ſie in die Tiefe ſinft,
Greift ſie zur Müke und grüßt und ſchwingt.
Bis daß von Fluten begraben die Hand,
Hurra dem Kaiſer und Vaterland!
Als ſich vollendet das Geſchic,
Kieloben treibt's einen Augenblid
Und redt noch einmal den wunden Rumpf
Und gurgelt hoht und gurgelt dumpf.
Da plőklich aus der Meeresflut
Taucht ein Matroſe, ein junges Blut,
Der hält über See in höchſter Not
In der Rechten die Flagge ſchwarz-weiß-rot.
Mit ihr erklimmt er das brodelnde Brad,
Feſt ſteht er, ein Fels, ſtandhaft und ſtrad,
Er ſchwingt mit fräftiger Seemannshand
Noch einmal die Flagge fürs Vaterland.
Und als der Rumpf in der Flut verſinkt,
Mit beiden Händen die Fahne er ſchwingt.
Und als die Welle den Kopf bededt,
Aus dem Waſſer ein Arm noch die Fahne ſtredt,
Er läßt ſie nicht, er nimmt ſie hinein;
Sie folt auch im Tod ſein Begleiter ſein.
Heinrich Röſer.
Dieſes ,,Gedenkblatt deutſcher Seemannstreue" erſchien
auch als farbenprächtiges Kunſtblatt. Größe 58 x 76 cm.
Preis Marf 4. -. Verlag von D. G. Zehrfeld, Leipzig.